1702 | Anwerbung von ausländische Spezialisten durch Peter 1. zum Aufbau des Russischen Reiches |
1721 | Frieden zu Nystadt. Das Baltikum wird in den russischen Staatsverband unter Bewahrung politischer Sonderrechte mit lutherischer Kirche, deutscher Sprache und Verwaltung eingegliedert |
1725-1740 | Katharina 1. und Anna. "Deutsche Periode" der Zarenherrschaft, vermittelt durch die deutschen Günstlinge Münnich und Ostermann |
22.7.1763 | Manifest der Kaiserin Katharina II (1762 - 1796). Aufruf an alle Ausländer zur Einwanderung nach Russland |
6.9.1800 | Gnadenprivileg Pauls (1796 - 1801) zugunsten der Mennoniten |
20.2.1804 | Manifest Alexanders (1801-1825). Einladung zur Ansiedlung Deutscher im Schwarzmeergebiet |
25.10.1819 | Generalkonsistorium für die evangelischen Kirchen in Saratov/Wolga gegründet |
9.11.1883 | Nikolaus 1. (1825-1855) bestätigt die Privilegien der Kolonisten; Kodifizierung aller Freiheiten, Pflichten und Privilegien der Kolonisten und Verleihung der Bürgerrechte an die Kolonisten im ganzen Zarenreich |
4.6.1871 | Aufhebung des Kolonistengesetzes durch die Zarenregierung |
7.10.1879 | Deutsch-österreichisches Bündnis (Zweibund). Folge: Verschlechterung der Lage der Deutschen in Russland |
3.3.1881 | Thronbesteigung Alexanders II. (1881-1894). Beginn der Russifisierung |
1.8.1914 | Ausbruch des Ersten Weltkrieges |
2.2.1915 | Liquidationsgesetze: Die Deutschen sollen enteignet und nach Sibirien verbannt werden |
13.12.1915 | Deportation von Wolhyniendeutschen |
15.3.1917 | Abdankung Nikolaus II. (Februarrevolution). Alsbald Aufhebung der Liquidationsgesetze |
20.-23.4.1917 | Erster Gesamtdeutscher Kongress in der Geschichte der Deutschen in Russland. Gründung eines Zentralkomitees aller Deutschen in Russland |
7.11.1917 (25.10.1917) | Oktoberrevolution |
3.3.1918 | Frieden von Brest-Litowsk (Repatriierungsklausel zugunsten der Deutschen in Russland) |
19.10.1918 | Gründung der Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik (ASSR) der Wolgadeutschen |
1921-1927 | Neue Ökonomische Politik (NEP). Vorübergehende Erholung in den deutschen Kolonien, allgemeiner Aufschwung |
1928 | Beginn der Kollektivierung, Entkulakisierung und Schließung der Kirchen; |
Nov./Dez.1929 | 6 000 Deutsche erhalten die Ausreiseerlaubnis nach Deutschland, von wo die meisten nach Nord- und Südamerika weitergeleitet wurden |
22.6.1941 | Beginn des deutschen Angriffskrieges gegen die Sowjetunion |
Ab 7.1941 | Deportation der Deutschen aus den westlichen Teilen der Sowjetunion (Krim, Kaukasus, Teile des Schwarzmeergebietes) |
1941-44 | Deutsche Militärverwaltung in der Ukraine |
28.8.1941 | Ukas des Obersten Sowjets der UdSSR über die Umsiedlung der Wolgadeutschen |
10.4.1944 | Sowjetische Truppen besetzen Odessa. Ein Teil der Schwarzmeerdeutschen wird im Warthegau angesiedelt |
12.1.1945 | Beginn der Sowjetischen Winteroffensive. Viele deutsche auf der Flucht |
8.5.1945 | Bedingungslose Kapitulation der Deutschen Wehrmacht. Massenweise Zurücksiedlung der Deutschen aus Russland aus allen Besatzungszonen nach Sibirien |
9.-13.9.1955 | Besuch des Bundeskanzlers der BRD in Moskau. Folge: Dekret des Obersten Sowjets "Über die Aufhebung der Beschränkung in der Rechtsstellung der Deutschen und ihrer Familienangehörigen, die sich in der Sondersiedlung befinden". Aber: Keine Rückgabe des bei der Verbannung konfiszierten Vermögens und Verbot der Rückkehr in die ehemaligen Heimatkolonien |
8.4.1958 | Übereinkunft über Familienzusammenführung und Zusammenarbeit der Rot-Kreuz-Gesellschaften zwischen der BRD und der UdSSR |
24.4.1964 | Abkommen über die Familienzusammenführung zwischen BRD und UdSSR |
29.8.1964 | Erlaß über die Teil-Rehabilitierung der Wolgadeutschen und Aufhebung des Dekrets vom 28.8.41 (gilt auch für alle anderen Deutschen in der UdSSR) |
12.8.1970 | Abschluß des Moskauer Vertrages zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der UdSSR über gegenseitigen Gewaltverzeicht. Folge: Aussiedlerzahlen steigen |
1.8.1975 | Unterzeichnung der KSZE-Verreinbarungen von Helsinki. Weiteres Ansteigen der Aussiedlerzahlen ist nur von kurzer Dauer |
8.11.1984 und 28.3.1985 | Debatten im Deutschen Bundestag über die Lage der Deutschen in der UdSSR und den starken Rückgang der Aussiedlerzahlen. Einmütige Aufforderung an die Bundesregierung, Maßnahmen zur Verbesserung zu ergreifen |
28.11 bis 3.12.1985 | Eine Bundestagsdelegation spricht in Moskau u.a. über Aussiedlung von Deutschen aus der Sowjetunion |
1.1.1987 | Das neue Gesetz über Einreise und Ausreise von Sowjetbürgern ist in Kraft getreten. Demnach dürfen nur Verwandte ersten Grades auswandern |
1987 | Gründung der ev. Kirche der Deutschen in der UdSSR mit Sitz in Riga |
24. bis 26.10.1988 | Bundeskanzler Kohl traf sich in Moskau zweimal mit Gorbatschow unter vier Augen und sprach über das Problem der Aussiedlung und der kulturellen Rechte der Deutschen in der UdSSR |
31.12.1988 | Die Aussiedlerzahlen sind auf einen Rekord der Nachkriegszeit gestiegen. Seit dem 1.1.1988 kamen über 45 000 Deutsche aus der UdSSR in die Bundesrepublik Deutschland. |
März 1989 | Gründung der Alluniongesellschaft "Wiedergeburt" (Interessenvertretung der Deutschen in der UdSSR) |
Herbst 1989 | Offizielle Erlaubnis zur Rückkehr und Wiederbesiedlung des Gebiets an der Wolga. Protestaktionen der dort lebenden russischen Bevölkerung |